Handstand: Wie Panda-Männchen ihr Revier markieren

In diesem Artikel erklären wir euch, warum ein Panda-Männchen Handstand können muss. Glaubt ihr nicht? Lest selbst.

Das Problem: Weibchen finden

Als Großer Panda hat man es schwer. Stellt euch vor, ihr seid ein Panda-Männchen und möchtet ein Weibchen beeindrucken. Klar, Fell lecken, Komplimente brüllen oder knurren, eine süße Pranke mitgeben. Das ist alles schön und gut. Nur laufen die Weibchen in Chinas Wildnis nicht in Massen umher.

Noch ein Problem: Rivalen beseitigen

Das Männchen muss also erst einmal ein Weibchen finden. Das Problem ist, dass die nicht nur wählerisch sind, sondern auch nur ein paar Tage im Jahr überhaupt Interesse am Männchen haben. Dazu kommen die vielen Rivalen. Der kleine Große Panda ist da plötzlich vor lauter Herausforderungen gestellt. Wie bei den Menschen gilt auch für das Tier: Es muss her, das Revier.

Warum Pandas Handstand machen:
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Es ist zwar nicht alles. Aber mit einem Revier, denke sich die Pandas offenbar, ist es einfacher. Mit einem eigenen Revier können die Männchen auf Damenbesuch hoffen. Werden sie dagegen von Rivalen verdrängt, haben sie es schwer. Logisch: Wer will schon was als Panda-Dame von Welt mit einem mittellosen Fellzottel anfangen?

Der Kniff mit dem Handstand im Revier

Die männlichen Vertreter der Gattung Ailuropoda melanoleuca habe sich da etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Um ein möglichst großes Revier zu markieren und damit „Besitz vorzutäuschen“ und nebenbei Rivalen zu vertreiben, nutzen die Knuddeltiere einen Trick. Sie machen Handstand.

Was? Ja, genau. Einen Handstand machen sie. Vermutlich ist das wieder auf ihre spielerische Seele zurückzuführen, die sie zweifellos zu haben scheinen. Anders lässt sich dieser „Quatsch“ kaum erklären. Doch er ist wahr und scheint zu funktionieren.

Panda macht Handstand

Chef im Revier

Ernsthaft: Panda-Männchen markieren ihr Revier. Das ist in der Tierwelt üblich. Dazu pinkeln Sie an Büsche und Bäume. Soweit kennen wir das auch von anderen Tieren wie des Menschen liebsten Freund neben unserem Lieblingsbären: dem Hund. Also, das Männchen denkt sich offenbar: „Ich mache hier mal ein bisschen hin. Dann merken die anderen, dass ich da bin. Und dass die Gegend hier mir gehört. Die sollen verschwinden.“

Klar, das verstehen wir. Immerhin sind Pandas geborene Einzelgänger. Aber wären wir ein Panda, würden wir jetzt sagen: „Hah, was ein Blödmann, das sehe ich gar nicht ein. Ich struller da mal einfach drüber und dann ist es mein Revier.“

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Der Grund für den Handstand

An der Stelle kommt der Trick. Die ausgefuchsten Pandas pinkeln nicht einfach so an den Baum. Sie machen dabei Handstand. Nun sind die Bären nicht als besonders hyperaktiv bekannt, dass diese Verhaltensweise logisch erscheint. Es muss dafür einen Grund geben. Forscher haben das untersucht. Das Ergebnis: Gar nicht so dumm, die Panda-Männchen. Sie versuchen so, die Rivalen in Schach zu halten.

Ich bin größer als du!

Wie das? Pandas machen den Handstand, um den Rivalen etwas vorzugaukeln. Sie wollen nämlich möglich weit oben am Baum ihr Revier markieren. Um diese Höhe zu gewinnen, stellen sie sich auf die Vordertatzen. Und siehe da: Kommt ein anderes Männchen vorbei, ist dieses beeindruckt und sucht vielleicht eher wieder das Weite.

Bloß nicht kämpfen!

Panda ist müde

Die anderen Männchen glauben dann nämlich, dass der Rivale unglaublich groß und damit stark sein muss. Wir wissen natürlich nicht, was sie genau denken. Vermutlich haben sie aber keine Angst vor den großen Rivalen. Sie wissen einfach nur, dass Revierkämpfe unglaublich anstrengend sind. Ihr ahnt, was jetzt kommt: Wer den ganzen Tag nur pennt und in den wenigen Wachphasen vor allem futtern muss, hat für kraftraubende Kämpfe gar keine Zeit. Weibchen hin oder her. Der Energieumsatz lässt das gar nicht zu. Also ziehen die Rivalen des Weges und suchen sich einen eigenen Baum. Der Trick klappt also. Zumindest immer mal wieder.

Reviermarkierung durch Handstand und die Jagd nach Weibchen

Was nicht klar ist: Ob diese Taktik nicht nur Männchen verscheucht, sondern auch Weibchen anlockt. Sicher ist aber, das sagt uns die Logik: Wo nur ein Männchen ist, steigt die Chance auf eine Paarung. Denn es fehlt die Auswahl. Die Männchen sind übrigens noch schlauer: Sie wählen ihre Reviere so, dass es sich mit dem einiger Weibchen überlappt. So halten sie sich einige Weibchen warm und verdrängen zugleich Rivalen.

Dennoch sind Pandas Einzelgänger. Logisch: Wer will schon im gleichen Revier mit einem leben, der beim Pinkeln einen Handstand macht?

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Pandaglück
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